Die Jammerdiät

Jammern ist nicht generell schlecht!

Jedoch muss man unterscheiden zwischen "bewussten" Jammern, das kurzfristig ausdrückt wie schlecht es mir gerade geht und mit einer Erleichterung einhergeht. Der Fokus wird danach wieder auf die gewünschte, positive Richtung gelenk!

Anders beim "chronischen" Jammern, das nahezu alltäglich geworden und konstruktiv ist. Es ist zu einer "das bin ich" Beschreibung geworden und daraus ziehe ich mein Identitätsgefühl: All meine Geschichten die ich über mich erzähle sind mit Jammern und negativen Assoziationen gefüllt!

Und dann wird es schwierig: Will ich hier aussteigen und all die Gründe für mein Jammern loswerden, muss ich meine alten Geschichten über mich loslassen! Und das ist oft ein Kraftakt.

"Wer seine Zeit damit verbringt, sich auf das zu fokussieren, was nicht gut ist, und das anderen gegenüber äußert und auf sie projiziert, der lässt andere nicht wachsen, sondern destruktiv werden."   (Tracy DiNunzio)


Jammern ist ein Luxus, den man sich gönnen darf!

Sollte ich das Jammern ganz abschalten? Nicht unbedingt! Es ist wie gesagt auch zu einem gewissen Maße heilsam und befreiend.

Vielleicht beginnst Du erst Mal damit Dir bewusst zu machen, wie oft bzw. wann Du jammerst!

Jammern kann auch zu einer Gewohnheit werden und dann ist es oftmals schwierig selber festzustellen, was ein Gejammere ist.

Vielleicht macht es Sinn mit einer oder mehreren Personen in Deinem Umfeld darüber zu reden. Sie können Dich dann auf Dein unabsichtliches Jammern hinweisen.


Möglichkeiten aus dem Jammertal

1. Möglichkeit: Framing

Damit ist gemeint der Sache, über die Du Dich gerade ärgerst, einen neuen Deutungsrahmen (Interpretationsrahmen) zu verpassen.
Damit nimmst Du Einfluss darauf, wie Du die Sache bewertest und letztendlich auch emotional wahrnimmst.

Zum Beispiel:

  • Wenn Du einen Strafzettel bekommst wegen zu schnellem Fahren, kannst Du Dich auch darüber freuen, dass Du überhaupt ein so schnelles Auto besitzt und die Möglichkeit dazu hattest :)
  • Wenn Du Steuern zahlen musst kannst Du das Positive darin sehen, dass Du so gut verdienst, dass Du es Dir leisten kannst die Steuern zu zahlen, weil sie nur ein gewisser Prozentsatz von dem ganzen Verdienst sind :)

 

2. Möglichkeit: Kognitive Dissonanz

Kognitive Dissonanz ist jener negative Gefühlszustand, der durch nicht vereinbare oder sich gegenseitig sogar ausschließende Wahrnehmungen (Kognitionen) ausgelöst wird. Dies können widersprüchliche Gefühle, Vorstellungen, Wünsche, Ziele, Einstellungen, Meinungen, Absichten oder Gedanken sein.

Diesen unangenehmen Zustand kennt wohl jede(r). Und auch den Ausweg. Der Trick ist nämlich, dass wir die quälende Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit verringern.

Und dies kann man im "negativen" Sinn ("ich wollte zwar weniger Schokolade essen, aber gibt es nicht auch eine Studie die besagt, dass Schokolade glücklich macht und zu einem Teil gesund ist?!") oder aber auch positiv für sich nutzen!

Zum Beispiel:

Wenn ich mich über jemanden aufrege - mein Anspruch an mich jedoch ist, dass ich das nicht sollte - , kann ich dieser Person noch einen ehrlich gemeinten guten Wunsch in Gedanken hinterherschicken ("ich wünsche Dir einen guten Tag/Fahrt!")

3. Möglichkeit: eine Jammerdiät

Nehme Dir einen bestimmten Zeitraum vor, in dem Du ganz achtsam Dich und Dein Jammer-Verhalten/Gewohnheiten beobachtest und am Abend reflektierst.

Als Unterstützung haben wir ein Worksheed für Dich vorbereitet: Halte darin fest, worüber Du Dich heute aufgeregt hast und welche positiven Aspekte diese Situation auch haben kann.

Eine gute Zeitspanne zum Beginn wären 7 Tage - jedoch keine Sorge, wenn es nach 7 Tagen noch nicht sitzt! Das Gehirn braucht ca. 3 Wochen, bis es sich umstellt.

So eine Jammer-Diät kann ein "Augenöffner" sein und Dir klar machen, wie sehr Du versteckt jammerst.

Probier`s einfach mal aus und lass Dich auf dieses Experiment ein :)

Vielleicht findest du auch noch weitere hilfreiche Anregungen zu diesem Thema unter: 13. Es ist nicht immer "Alles gut !"

Alles Gute wünschen Dir
Sylvia & Dagmar von der MUTmacherei


Handyhintergrund

Diesen Spruch von Albert Einstein kannst Du Dir als kleinen Erinnerer auf Dein Handy laden.

Jammer-Diät-Begleiter

Der Plan für Deine Jammer-Diät zum Ausdrucken

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